Von der Spatenschaufel bis zum bayerischen Blatt...

Immer wieder wird in Foren oder auf Websites über diverse Goldschürfgerätschaften diskutiert, was denn am besten sei und am besten funktioniere...

Ein oft verschwiegenes oder vergessenes Thema ist die richtige Schaufel. Im Prinzip reicht eine ganz normale Gartenschaufel, aber es gibt gravierende Unterschiede bzgl. des Schaufelblattes.

In diesem Beitrag möchte ich euch mal diverse Schaufeltypen und deren Eigenschaften vorstellen.



Die bayerische Schaufel:

Eine oft anzutreffende Schaufel auf Baustellen oder im Straßenbau ist das "bayerische Blatt". Dort wird sie genutzt, um Sand oder Splitt zu schaufeln. Für diesen Einsatz ist sie ideal geeignet.
Durch die sehr spitze Form ist sie ausreichend für den Einsatz im Bach zu gebrauchen, da sie sehr leicht ins Material einsticht. Dieser Vorteil wird ihr aber gleich wieder zum Nachteil, denn es lässt sich verhältnismäßig wenig Material auf dem Schaufelblatt transportieren. Ein weiterer Pluspunkt ist die leicht schräg gestellte Trittkante. Diese schont die Gummisohle der Stiefel und hält das Material besser.
Ich hatte diese Art von Schaufel auch in der Anfangszeit im Einsatz. Sie erfüllt zwar ihren Zweck, ist aber durch ihr abgewinkeltes Blatt nicht gerade rückenschonend.



Die Frankfurter Schaufel:

Diese Art des Blattes, welches "Frankfurter Blatt" genannt wird, ist in vielen Gärten im Einsatz.
Es gibt sie eigentlich in jedem Baumarkt ab ca. 7€ Euro inklusive Stiel zu kaufen. Das Blatt ist gerundet und geht gut in das Erdreich hinein. Durch ihr leicht "schüsselartig" geformtes Blatt kann man verhältnismäßig viel Material bewegen. In der Regel verfügt diese Schaufel nicht über eine Trittkante, was ein großer Nachteil ist.
Sie wird aber doch von vielen Goldwasch-Anfängern genutzt, da man für wenig Geld eine ausreichend brauchbare Schaufel bekommt.



Die amerikanische Spatenschaufel:

Jetzt wird es für den ambitionierten Goldsucher interessant. Denn dieses Blatt ist von den Eigenschaften das beste, was es auf dem Markt für uns Goldwäscher zu kaufen gibt.
Das Blatt der Spatenschaufel ist spitz und dringt ideal in alle Arten von Sand, Kies, verbackenes Gestein oder Erde ein. Der Blatthals ist rückenschonend nach unten gebogen. Dies verlängert auch die Lebensdauer beim Hebeln von Steinen. Das Blatt ist "schüsselartig" und verfügt in der Regel über eine Trittkante. Damit lässt sich sehr viel Material bewegen. Man muss nur darauf achten, dass man sich eine kauft, die diese Trittkante nach innen hat und nicht nach außen.
Es gibt sie in unterschiedlichen Preisklassen zu kaufen. Angefangen von 23€ von der Firma Flora bis hin zu knapp 100€ von True Temper, kann man solch eine Schaufel erwerben. Ob eine 100€ Spatenschaufel besser schaufelt als eine für 23€?..
Wahrscheinlich nicht... Aber es sind definitiv große Unterschiede in der Qualität zu beobachten.
Ich selbst nutze eine Kodiak Jackson J-250 von True Temper, welche im mittleren Preissegment zu finden ist. Die J-250 Serie verfügt über eine leicht gewellte Spitze, welche 30% schnelleres Arbeiten verspricht, so der Hersteller.

Ich habe sie damals mit einer kleinen Kinder-Spatenschaufel im Set zu einem guten Preis bekommen. Diese kleine Spatenschaufel eignet sich hervorragend für das schnelle Prospektieren mit Rucksack und Waschpfanne.


Das kleine Modell führe ich immer im Auto mit. Falls man sich mal festfährt und sich freischaufeln muss oder wenn einem mal ein Bach vor die Nase läuft, den es spontan zu prospektieren gilt.



Der Spaten:

Ein Spaten ist für die Goldsuche gänzlich ungeeignet. Er ist sehr flach, vorne gerade oder leicht abgerundet und verfügt in der Regel über keine Trittkante.
Ebenso sind alle spatenähnlichen Schaufeln (z.B. Holsteiner Sandschaufel) unbrauchbar für unseren Zweck.

Bedingt geeignet für das schnelle Prospektieren mit Rucksack und Waschpfanne ist hingegen ein Klappspaten, z.B. von der Bundeswehr. Auch wenn das Blatt sehr schlechte Eigenschaften aufweist, ist er doch sehr klein und handlich. Er passt in jeden Rucksack und hat somit auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung.



Fazit:

Es muss nicht gleich das teuerste vom teuersten sein, aber wenn man langfristig an der Goldsuche dran bleiben möchte, ist es definitiv eine Überlegung wert, in eine Spatenschaufel zu investieren.
Mein persönlicher Tipp wäre die Flora. Ich kenne einige, die diese Schaufel nutzen und eigentlich ist jeder zufrieden damit. Bei einem weiß ich, dass er das Blatt schweißen musste, da es in Längsrichtung brach.

Sollte jemand doch sagen, mir ist es das Geld wert, dem rate ich zu einer True Temper. Dort bekommt man absolute und fast "unzerstörbare" Topqualität.


Die genannten Namen der Produkte unterliegen dem Urheberrechtsschutz der Hersteller. Diese Aussagen sind aus neutraler Sicht von einem Endverbraucher geschrieben und dienen nur der Orientierung.


Nun seid ihr dran. Schreibt mir doch einen Kommentar, welche Schaufel ihr bevorzugt. Würde mich freuen.


Gruß,
Dominic

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Peter
Servus,ich verwende den Fiskars Ergo Spitzspaten.Gerundetes Blatt zum schaufeln,tolle geschlossene Trittkante wo nix nach hinten abläuft.Das beste aber ist die enorme Stabilität,große Steine werden weggehebelt wie mit einem Brecheisen.Im Moment um 30Euro(Normalpreis 45.-) bei Obi erhältlich...
Grüße und bleibt gesund!
Matthias
Hallo Dominic, danke für die guten und wieder toll bebilderten Infos. Für meine nächste (erst 2.) Tour (Richtung Hessen...) habe ich jetzt auch einen Klappspaten geordert;denn mein Wunsch-Gerät finde ich nirgends zu kaufen, auch im www. nicht. Ein kanadischer Profi hat sie mir mal in meinem ersten Urlaub mit Goldsuchen geliehen, es ist eigentlich eine Art Hacke, wie eine Wiedehopfhacke, bloß mit einem wunderbar "schaufelnden" Blatt, dazu sehr stabil: in den Untergrund und eine Schaufel wie als Schaufelbagger aufnehmen. Nennt sich dort Pelikan-Hacke (-Schaufel?) oder auch Pelikanschnabel-Hacke. Mit dem Klappspaten kann ich ja auch auf 90 Grad anwinkeln, dann entspricht das in etwa diesem Gerät. - Danke (auch für Deine ganze Seite hier, wunderbar!) und viele Grüße! Matze