Wo man Gold finden kann - Basics im Goldsuchen

Beim Goldwaschen braucht es einiges an Erfahrung und ein nötiges Grundwissen, um überhaupt die Goldwaschpfanne bzw. die Goldwaschrinne auspacken zu können um Gold in Gewässern ausfindig zu machen. Im Speziellen geht es uns Goldwäschern um die sekundären Lagerstätten, die auch Goldseifen genannt werden. Denn in diesen lagert sich das Gold besonders gerne ab.

Nachfolgend möchte ich euch ein paar vereinfachte Grundinformationen zum Thema Goldsuche / Goldablagerungen / Prospektieren geben.


Zuerst sollte man wissen, dass Gold 19 mal schwerer ist als Wasser und somit träge und faul.



1. Situation:
Wir sehen einen Bach- oder Flusslauf. Wir wissen aus vorherigen Recherchen, dass sich in diesem Gewässer Goldablagerungen befinden und wir uns nicht in einem Naturschutzgebiet befinden. Nun müssen wir die Goldlinie erkennen. Diese Linie ist wie eine Straße, auf der sich das Gold bewegt. Wie oben schon erwähnt, ist Gold träge und faul. Das bedeutet für uns, dass Gold immer den direkten Weg im Verlauf des Gewässers nimmt.

In unserem Beispiel ist die Goldlinie weinrot eingezeichnet.

In den Innenkurven des Bach- oder Flussverlaufes verlangsamt sich die Strömung. Man spricht auch vom Gleithang. Die Außenkurve hingegen nennt sich Prallhang. Alles was am Gleithang an Schwermineralien vorbei kommt, legt sich ab. Oft sieht man ganz deutlich, gerade in so vermüllten Flüssen wie der Wertach, dass dort allerhand metallischer Unrat liegt. Auf dem Beispielbild ist der Bereich der Innenkurve und der somit verlangsamten Strömung mit rot gekennzeichnet.
Und genau das ist es, was wir in der ersten Situation benötigen: Die Ruhezonen der Strömung im Verlauf des Gewässers. Denn nicht nur Schwermineralien wie Granate, Anglerbleie, Schrotkugeln, Schweißperlen, usw... sammeln sich dort an, sondern auch unsere gesuchten Goldflitter.



2. Situation:
In unserem Beispielgewässer befinden sich auch richtig große Steine oder Brückenpfeiler. Solche Hindernisse sind für das Gold wie natürliche Fallen, bei denen es ebenso zur Verlangsamung der Strömung und zur Ansammlung von Schwermineralien kommt.
Ich möchte das anhand von großen Steinen einmal in einer Skizze zeigen. Diese sind grau eingezeichnet.
Nicht nur hinter den Steinen, auch davor oder darunter können sich die begehrten Flitter verstecken. Somit lohnt es sich auch mal, unter den Stein zu graben oder ihn, wenn möglich wegzuhebeln.



3. Situation:
Nicht nur große Steine verändern unser Flussbett, sondern auch Kies und Sandbänke. Wenn eine Sandbank sich z.B. am Ufer befindet, trifft die Goldlinie auf die Bank und das Gold wandert quasi um diese herum, bis sich das Gold in der Ruhezone nach der Kiesbank niederlegt. Somit sammeln sich die Schwermineralien bevorzugt dahinter. Aber auch davor kann man fündig werden.
Ist die Sand oder Kiesbank inmitten eines fließenden Gewässers, verhält es sich wie bei großen Steinen in der 2. Situation.



4. Situation:
Wir stellen uns vor, dass unser virtueller Bachlauf über einen kleinen Wasserfall verfügt. Das Wasser rauscht an einer Stelle ca. 60 cm in die Tiefe. Es bohrt sich unterhalb des Wasserfalls eine Vertiefung bzw. ein Loch. Gerade hier lohnt es sich, ganz besonders zu schaufeln, da sich in der Vertiefung das goldhaltige Material sammelt. Ein Querschnitt unseres Wasserfalls soll dies verdeutlichen.
Eine Sondersituation ergibt sich, wenn das Hochwasser viel Material mit sich reißt. Denn dann wird sich die höffige Stelle, je nach Wassermenge, nach vorne verschieben. Wenn dann wieder der normale Wasserpegel durch den Bach fließt, wird die "Hochwasservertiefung" natürlich wieder zugeschüttet.



5. Situation:
Wo ich gerade beim Hochwasser bin...
Uns fällt beim genauen Beobachten eine größere Steinfläche in Ufernähe auf, in der sich Ritzen, Spalten und Löcher befinden. Es könnte sich um den sogenannten Bedrock (Grundgestein) handeln.
Wenn nun das Hochwasser die Gesteinsmassen über diese Ritzen, Spalten und Löcher spült, besteht die Möglichkeit, dass sich unsere Flitter in diesen natürlichen Fallen sammeln und darin liegen bleiben. Es lohnt sich immer, solche Fallen auszukratzen oder mit einer Handpumpe auszusaugen. Nicht selten wird man dort fündig.



6. Situation:
Wir bleiben nochmal beim Thema Hochwasser. Diesmal wird es etwas komplizierter.
Der Winter ist vorbei und die Schneeschmelze in den Bergen ist im vollem Gange. Das bedeutet für den Goldwäscher nicht, dass es sich nicht lohnt, doch mal an seinen Fluss zu fahren. Denn in dieser Situation führt unser Fluss mehr Wasser als sonst. Dies ist aber nicht nur heutzutage der Fall, sondern war auch schon vor 100 Jahren so. Somit wird er regelmäßig breiter, die Strömung verändert sich, Kiesbänke wandern und auch unser Gold fährt weiter auf der Wasserstraße abwärts. Durch die Verbreiterung des Flussbetts wird sich die Goldlinie, sprich der Bereich der Goldablagerungen, in den Kurven weiter nach oben, in Richtung Ufer oder sogar darüber verschieben.
In der aktuellen Skizze, sehen wir den Verlauf unseres Gewässers bei Hochwasser. Der Fluss ist über die Ufer getreten und die Goldlinie hat sich verschoben. Die neue Goldlinie verläuft durch den Fluss in der Farbe schwarz.



Endsituation:
Wenn wir alle genannten Möglichkeiten und Varianten in unserem Beispielgewässer erkennen und kombinieren, können wir sehr gut sehen, wo sich die Goldkonzentrationen theoretisch sammeln. Dieser Vorgang nennt sich Prospektieren und ist einer der wichtigsten Vorgänge beim Goldwaschen. Denn ohne zu wissen, wo sich unsere geliebten Goldflitter befindet, kann man sie auch nicht finden.

Nun wünsche ich viel Erfolg bei der Goldsuche.
Fortsetzung folgt...



Selbstverständlich sind das nur einzelne Fallbeispiele, man könnte ewig so weiterschreiben. Ein alter Hase würde den Kopf schütteln, denn man könnte noch viel weiter ins Detail gehen, aber ich denke, der Funke für das Basiswissen ist übergesprungen. Es sollte auf jeden Fall reichen, um beim nächsten Besuch am Bach oder Fluss mit mehr Plan an die Sache zu gehen.

Ich hoffe, ihr konntet etwas mitnehmen und es hat euch gefallen.
Lasst es mich doch in einem Kommentar unter diesem Beitrag wissen. Das würde mich sehr freuen.


Viel Spaß beim Goldwaschen wünscht euch,
Dominic

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Chris
Hallo, Wie hoch ist die warscheinlichkeit im flachland Gold zu finden?
Klaus
Hallo, gibt es bei uns in Bayern Kurse oder geführte / geleitete Kurse. Ist für meine Frau. Die würde sowas wirklich gerne mal machen. Tagesausflug oder Wochenendtrip.
Ni da
Hallo

Kann es sein, dass es im Meer Goldpartikel gibt? Am Strand, wo ich die Ferien verbringe, habe ich Glitzerpartikel im Meer festgestellt. Auf dem ersten Blick kann man meinen, dass es Fetttropfen sind. Als ich mir den Sand genauer angeschaut habe, erkannte ich kleine metallische Partikel.

Kann es sein, dass es Gold ist? Wenn ja, wie kann ich das am besten einsammeln? :)

Vielen Dank im Voraus
Rolf
Hallo,

sehr spannend deine Seite, ich werde mich in den nächsten Wochen auch mal an der Goldwäsche versuchen. Hat einen Hauch von Abenteuer und ist damit sicher perfekt, um dem Alltag zu entfliehen...

Schöne Grüße
Namen Paul
Servus, kann ich mal mit dir mitkommen? bisher habe ich nur kurse im Osten gefunden aber leider nichts in Oberbayern?! bin eher an unsere Natur interessiert und wie beim fischen freut man sich wenn man was fängt ????
Matthias
Danke schön für den sehr informativen Text, und besonders die veranschaulichenden tollen Zeichnungen. Ich werde beim nächsten Hobby-Waschen mal darauf achten und berichte Dir dann gerne davon. Allzeit eine Handvoll Flitter unter'm Felsen, oder in der Seife! Liebe Grüße von Matze
Sailor
Moin, wir waren vor 1 Woche an der Wertach. Unser 1.Mal...ohne Vorwissen und ohne Erfolg. Mein Kumpel hatte Deine Seite gelesen und wußte zumindest wo wir suchen müßen. Deine Tips sind Goldwert, ich werde vielleicht dieses Jahr, spätestens aber nächsten Frühsommer wieder losziehen. Es macht einfach Spaß...
Psycho
Schliesse mich den anderen an ,tolle Infos für Anfänger.
Ich möchte nun morgen auch mal losziehen und schauen ob hier was rumlungert ;)
Grrüsse aus dem Schwarzwald
astrid
Hallo Dominic,
danke für diese super Tipps. Ich mache nächste Woche Urlaub in Inzell und nehme zum ersten mal eine Goldwaschschüssel mit. Ich werde dann einen Abstecher ins Rauristal machen. Wenn ich Erfolg habe, lasse ich es dich wissen.
Viel Glück beim waschen,
Astrid
Klaus
Genau so etwas habe ich gesucht. War für den Anfang sehr informativ und alleine wäre ich nie darauf gekommen. Danke für den guten Beitrag.
Gruß Klaus
goldjunge
coole anleitung dminic^^ danke dafür, musste lange suchen bis ich ne erklärung der goldablagerung beim waschen gefunden habe. sehr cool auch wenn ich noch einiges an wissensdurst habe, fürs erste bringt mich deine einleitung weiter^^
Roger B.
Hallo, Danke vielmals für diese sehr hilfreiche Information.
Marcel B.
Super, genau danach hab ich gesucht! Einfach auf den Punkt gebracht. Vielen Dank!
anfänger
danke, für anfänger wie mich sehr interessant.